Foto: Ruth Hallensleben
Die alte Siegerländer Landschaft war geprägt durch die Niederwaldwirtschaft, den Hauberg, wie die Menschen sagten.
Im Niederwald des Siegerlandes wuchsen Eichen, Birken, zum Teil auch Buchen. Diese Baumarten eignen sich für die Haubergswirtschaft, da sie, wenn sie abgeschlagen werden, aus der alten Wurzel (dem Stock) sofort neu ausschlagen. Die gesamte Waldfläche des Dorfes wurde in 18 (manchmal auch 16) Teile, sogenannte Schläge, eingeteilt. In jedem Jahr wurde einer dieser Schläge abgeholzt. Man hatte herausgefunden, dass sich so die maximale Holzmenge pro Fläche erwirtschaften ließ.
Somit war für den optimalen Ertrag des Hauptproduktes Holz gesorgt. Das meiste Holz wurde in Meilern zu Holzkohle weiterverarbeitet, ein kleinerer Teil als Grubenholz und Brennholz genutzt.
Man konnte kaum auf Waldflächen verzichten, daher gab es keine Getreidefelder. Stattdessen wurden die abgeholzten Schläge für ein Jahr zum Getreideanbau genutzt. Darüberhinaus gab es noch eine Fülle von Nebennutzungen.
Da die Männer oft als Bergleute arbeiteten, mussten im Hauberg alle mit anpacken, Alte, Frauen und Kinder. Das Fällen der Bäume mit der Axt blieb aber Männerarbeit, die diese häufig neben ihrer Schicht im Bergwerk oder auf der Hütte erledigen mussten.